We Are Church Intl.

prague-reflections

APART FROM EXPENSES, NOTHING HAS HAPPENED?

marthaheizer400x392Impressions from the European Continental Assembly of the Synodal Process in Prague

by Dr Martha Heizer, We Are Church-Austria

(This is a machine translation of the German, which you will find below)

There is one side: what we learned in terms of content in Prague, we already knew from the working document. All national syntheses had already been incorporated into it, nothing really new was added to the oral statements. Much has been said, including all our demands, but it has not been discussed in plenary. There were also messages that reminded me of the glorious understanding of the church of my childhood or those that were unreasonable, e.g. that we should stop presenting dirty underwear in public, which was clearly a call to cover up the abuse scandals. And so many flowery pious appeals! "Back to Jesus!" – Yes, where do these people think how far away we are? "Finally follow the Holy Spirit!" – And what was meant was that we "liberals" do not follow him! On the other hand, the urgent appeals to end discrimination against women and LGBTQ+ people and finally establish gender parity in decision-making bodies remained uncommented and without visible consequences. How much the church is on our ground simply does not want to be noticed.

So much for the content. Dr. Stetter-Karp made it very clear: There is the important three-step SEE – JUDGE – ACT. Now we have seen (heard) a lot for days, much uplifting, much disturbing, much enjoyable, partly also mean. That's where we are now. No verdict has been reached on this. How what is heard can be judged and, above all, what should then be done with it: that remains a task for the future. However, everyone agreed on this: this discussion process must continue, the next steps must follow. Sometime indefinitely?

So far it is true: apart from expenses, nothing has happened.

Nevertheless, it was good to have been there. We have met and rediscovered so many people for whom our demands are as important as they are to us. The delegation from Luxembourg even infected our We-are-Church buttons for the meeting. "Good that you are here!" many bishops, religious, men and women, told us. Since we stood in front of the assembly hall at every single break and got into conversation with the delegates, we also noticed a lot of the mood in the hall: from despair to hope, everything was there. Often there was a liberating laugh. Of course, there were also the evil looks, the arrogant looking away, but it did not impress us nearly as much as the overwhelming approval. Even when we stood in front of the dining room window with our 5m-long banner "EQUALITY", some waved us out quite enthusiastically. And when we presented our banner in the freezing cold after the Wednesday service in St. Vitus Cathedral, Cardinal Grech said to Martin: "We are all equal!" and Martin answered: "I take that as a hopeful message!" – and both laughed.

It was also particularly important to us that we could briefly attend the meeting of Rainbow Catholics Europe in Prague – and distribute postcards and chocolates together with them before the opening service and then go to dinner together. One of the highlights for us is that we were able to have a snack with an abuse victim and his group and were told about their problems first-hand. Most shockingly, three victims of a priest had gone together to the bishop in charge and were told: "Go home. We already have two victims. That's enough."

As I write, the many impressions swirl through my head and move my heart. I was there, it was sorrowful and good at the same time . I also take positive things with me. But how do all those friends who were not there cope with the fact that there is again no visible result, no progress?

Wait again ...

... Wait ...

... Wait ...

I know that the love of our God, which was sometimes not lovingly struck around our ears at the meeting, is for each and every one of us. What do you think the Holy Spirit will do with all of us? After many enormous efforts, will it really be possible to live the unique message of Jesus in diversity? How much patience and energy will it take? Do we still have enough strength?

In the meantime, it is probably even clearer than before: We are responsible for our own lives and our life of faith. To shift the responsibility to the church leaders and to wait for their permissions, is probably not in the sense of our creator, who has endowed us with enough gifts so that we can act responsibly.

So be brave! "I have not given you a spirit of despondency!" (2 Timothy 1:7)

AUSSER SPESEN NICHTS GEWESEN?

Eindrücke aus der europäischen Kontinentalversammlung des Synodalen Prozesses in Prag

Martha Heizer

Da ist die eine Seite: Was wir inhaltlich in Prag erfahren haben, haben wir aufgrund des Arbeitsdokumentes schon gewusst. Alle nationalen Synthesen waren darin schon verarbeitet, wirklich Neues ist in den mündlichen Statements nicht dazugekommen. Vieles wurde genannt, auch alle unsere Forderungen, diskutiert wurde im Plenum darüber nicht. Da durften auch Meldungen stehenbleiben, die mich an das glorreiche Kirchenverständnis meiner Kindheit erinnert haben oder auch solche, die unzumutbar waren wie z.B., dass wir aufhören sollten, in der Öffentlichkeit die schmutzige Unterwäsche zu präsentieren, was eindeutig ein Aufruf zur Vertuschung der Missbrauchsskandale war. Und so viele blumige fromme Appelle! „Zurück zu Jesus!“ – Ja, wo glauben denn diese Leute, wie weit weg wir sind? „Endlich dem Heiligen Geist folgen!“ – Und gemeint war damit, dass wir „Liberalen“ ihm nicht folgen! Andererseits blieben auch die dringenden Appelle, die Diskriminierung der Frauen und der LGBTQ+Menschen zu beenden und endlich eine Geschlechterparität in den Entscheidungsgremien herzustellen, unkommentiert und ohne sichtbare Folgen. Wie sehr die Kirche bei uns am Boden liegt, will einfach nicht wahrgenommen werden.

Soviel zum Inhalt. Frau Dr. Stetter-Karp hat es sehr deutlich gemacht: Es gäbe doch den wichtigen Dreischritt SEHEN – URTEILEN – HANDELN. Nun haben wir tagelang vieles gesehen (gehört), viel Aufbauendes, viel Bestürzendes, viel Erfreuliches, zum Teil auch Gemeines. Da stehen wir nun. Zu einem Urteil darüber ist es nicht gekommen. Wie das Gehörte beurteilt werden kann und vor allem, was dann damit geschehen soll: das bleibt Aufgabe für die Zukunft. Darin waren sich allerdings wohl alle einig: dieser Gesprächsprozess muss weitergehen, die nächsten Schritte müssen folgen. Irgendwann am St. Nimmerleinstag?

Soweit stimmt es also: außer Spesen nichts gewesen.

Dennoch war es gut, dabei gewesen zu sein. Wir haben so viele Leute getroffen und neu kennengelernt, denen unsere Forderungen genauso wichtig sind wie uns. Die Delegation aus Luxemburg hat sich sogar unsere Wir-sind-Kirche-Buttons angesteckt für die Sitzung. „Gut, dass ihr da seid!“ sagten uns viele, Bischöfe, Ordensleute, Männer und Frauen. Da wir bei jeder einzelnen Pause vor dem Versammlungssaal gestanden sind und mit den Delegierten ins Gespräch gekommen sind, haben wir auch viel von der Stimmung im Saal mitbekommen: von Verzweiflung bis Hoffnung war alles dabei. Oft gab es ein befreiendes Lachen. Die bösen Blicke, das arrogante Wegschauen gab es natürlich auch, aber es hat uns bei Weitem nicht so beeindruckt wie die überwältigende Zustimmung. Auch als wir mit unserem 5m-langen Banner „EQUALITY“ vor dem Speisesaal-Fenster gestanden sind, haben uns einige recht begeistert herausgewinkt. Und als wir in der Eiseskälte nach dem Mittwochs-Gottesdienst im Veitsdom unser Banner präsentierten, sagte Kardinal Grech zu Martin: „We are all equal!“ und Martin antwortete: „I take that as a hopeful message!“ – und beide lachten.

Besonders wichtig war uns auch, dass wir in Prag kurz bei der Versammlung der Rainbow Catholics Europe dabei sein konnten – und mit ihnen gemeinsam vor dem Eröffnungsgottesdienst Postkarten und Schokolade verteilten und dann miteinander zum Abendessen gingen. Zu den Highlights gehört es für uns auch, dass wir einen gemeinsamen Imbiss mit einem Missbrauchsopfer und dessen Gruppe einnehmen konnten und von deren Problemen aus erster Hand erzählt bekamen. Am schockierendsten war, dass drei Opfer eines Priesters gemeinsam zum zuständigen Bischof gegangen waren und zu hören bekamen: „Gehen Sie nach Hause. Wir haben schon zwei Opfer. Das genügt.“

Während ich schreibe, wirbeln die vielen Eindrücke durch meinen Kopf und bewegen mein Herz. Ich war dabei, das hat bekümmert und zugleich auch gutgetan. Ich nehme auch Positives mit. Wie aber kommen all jene Freund*innen, die nicht dabei waren, damit zurecht, dass es wieder kein sichtbares Ergebnis, keinen Fortschritt gibt?

Wieder warten.

Warten.

Warten.

Ich weiß, die Liebe unseres Gottes, die uns bei der Versammlung mitunter nicht sehr liebevoll um die Ohren geschlagen wurde, gilt jedem und jeder von uns. Was wohl wird der Heilige Geist nun anfangen mit uns allen? Wird es tatsächlich nach vielen enormen Anstrengungen möglich sein, die einzigartige Botschaft Jesu in Verschiedenheiten zu leben? Wie viel Geduld und wie viel Energie wird es dafür noch brauchen? Haben wir noch genügend Kraft?

In der Zwischenzeit gilt wohl noch deutlicher als zuvor: Wir sind selbst verantwortlich für unser Leben und unser Glaubensleben. Die Verantwortung auf die Kirchenoberen abzuschieben und auf deren Erlaubnisse zu warten, ist wohl nicht im Sinne unserer Schöpferin, die uns mit ausreichend vielen Gaben ausgestattet hat, damit wir selbstverantwortlich handeln können.

Also nur Mut! „Ich habe euch nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben!“ (2Tim 1,7)

Prague Proves Patriarchy still Prominent

A reflection by Colm Holmes, Chair, We Are Church International

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I was in Prague for the Continental meeting 5 – 9 February 2023. There were 210 delegates from 39 Bishops conferences plus 27 guests (the guests included Cardinals Hollerich and Grech as well as groups like Opus Dei). There were a further 390 delegates online who produced short summaries after several long breakout sessions.

We Are Church International were outside the meeting hall, but used every opportunity to meet with the delegates and discuss the issues. We displayed our banner EQUALITY outside the conference and outside the cathedral after the mass on 8 February 2023. We also had a meeting with NÊKDO TI UVÊRI (“Someone Will Believe you”), a Czech group founded only in 2020 to support victims and survivors of clerical sex abuse.

These are my 5 main impressions from Prague:

1.    The Irish delegates (both in Prague and online) clearly articulated the calls for reforms heard across Ireland. They did not resort to bland statements but clearly identified key issues that need to be addressed: The role of women in ordained ministries and leadership; full equality for LGBTQ+ people; laity sharing in decision making; addressing the deep seated structures which facilitate abuse and cover ups; focus on the poor and on our earth. The short (2 x 3 minutes) addresses by Ms Julieann Moran and Fr Eamon Fitzgibbon are well worthwhile listening to again.

2.    Germany’s Bishop Georg Bäzing and Dr Irme Stetter-Karp are a great role model for clergy and laity working together. The German Synodal Path has with great transparency addressed 4 key forums: Power; Priesthood; Sexuality and Women. The Synodal Path Assembly is made up of equal numbers of clerics and laity. Bäzing summarised the Prague meeting succinctly: No progress on the DCS document; there is no good alternative to the Synodal Process and we must all continue to make it a reality in our church. Stetter-Karp also spoke in support of the Synodal process; she also added that during the Prague meeting she felt deeply hurt when “the devil” was mentioned and one delegate turned to stare deep into her eyes.

3.    Patriarchy was very prominent in Prague. Rows and rows of altar boys, priests, bishops, archbishops and cardinals all lined up in order of rank to parade into the cathedral wearing their mitres. All the masses I attended were in Latin(except for the sermons). Most strikingly of all were the 9 men and no women at the top table on Day 1 which was commented on by several delegates. But on the last day there were 7 men and no women at the top table. Optics are important and the clear message was that the patriarchy want to hold on to their power and privileges.

4.    There was uncertainty in Prague up to the last day as to whether the final document would be put to the delegates in Prague and online for their votes of approval. In the end there was no voting and indeed no final document as the editing team were to continue to work on the paper for several days or even weeks.

5.    We Are Church International called for “Equality At Synod”, meaning that laity should have equal numbers as the clerics, all with equal voting rights. If there are 400 bishops at the Synod in Rome, then there should be 400 Lay women & men at the Synod as well! We are Church international will be in Rome in October 2023 to promote our call for Equality at the Synod!


 

Sight-seeing, Meetings, Mass and Dinner - 5 February 2023

 marthaheizer400x392By Martha Heizer, Wir sind Kirche-Österreich

(This is a machine translation of the German, which you will find below)

The morning is at our leisure and of course we use it to see a bit of the city. Thank goodness Martin knows his way around here quite well, and our hotel location proves to be perfect once again. We walk about 10 minutes to St. Vitus Cathedral, which impresses us very much in its majesty, behind it we also see the St. George's Church from the 10th century and the "Golden Lane" with all the historic little houses. Kafka also lived in one of them. On the walk from Hradčany down to the Lesser Town and the Charles Bridge we will not finish taking pictures, so beautiful we feel this city.

st georgeskircheSt. George's Church, the most important Romanesque building from 973. st georgeskirche2It is tiring holding up the Church ,,, hl.ludmilla stgeorgskircheLudmila of Bohemia (c. 860 – 15 September 921) is a Czech saint and martyr   karlsbruckeStatue on the Charles bridge

 

At 2 pm we have an appointment with Adela and Peter Muchova in front of the Salvatorkirche of the University Community of Prague, which is located directly opposite the Charles Bridge. We are invited to the divine service with Prof. Tomas Halik, who welcomes us at the beginning (in the seats reserved for us). He then reads the Gospel especially for us in German and summarizes his Czech sermon for us in German: "You are the salt of the earth!"

Afterwards we sit down with Prof. Halik and Adela and Peter Muchova in the crypt of the church, hand over our gifts (bacon from Triol, Mozartkugeln from Salzburg, books of the church people's movement, coolies with the inscription "Equality in the Church", lighters with "Give fire to the church!" etc.). Prof. Halik smiles and thinks it would be like Christmas. We talk about our expectations for this synodal assembly, and Prof. Halik says that too many different understandings of the church are "at the table" and that it will take more than these few days to achieve a good result for everyone. How right he is! We say goodbye very warmly and are very pleased that this meeting was possible.


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colm airport20230205Back at the hotel, we happily welcome Colm Holmes, president of We are Church-International, who has come from Ireland. He also with heavy luggage, as will be seen.... Also Rasto Kocan and Antonin Cech from Bratislava (both from OK 21 and ICRN) have now arrived and will support us at our demos and at the Hotel Pyramida, where the meeting will take place.

Around 6 pm we move to the Premonstratensian church of the Strahov monastery (our hotel is almost next door to each other). The delegates of the Continental Assembly will come here at 7 p.m. We have rolled up our big flag and are distributing our postcards with the quotes of the popes. Also the Rainbow people have a banner and they distribute chocolate. Both – chocolate and postcards – are accepted by some gladly and very friendly, but some react indignantly and some also very arrogant and dismissive.

Opening Mass SynodPrague2023 3 Feb. 5 CREDIT Jana HavlovaThe divine service itself makes me feel very strange. The solemn entry of the bishops (all with hats and long dresses) accompanied by triumphant organ music and the text booklet with Latin prayers and Gregorian music make me not really feel at home here. Also the seating arrangement: all the clerics in the white robes around the altar - and we are talking about almost 100 here - all the "normal believers" behind it, creates certain expectations, and I will not be disappointed ☹! The sermon in German is comprehensible, but not really impressive. Under these conditions, it is not easy to focus on the special presence of Jesus. I am all the more convinced that Jesus is on the way with us and accompanies us constantly. Of course, I do not know how he feels about this form of glorification, which is probably also well-intentioned and does not only meet the needs of the clerics. It doesn't really correspond to what He taught us.

We then had dinner with our Slovakian friends and the LGBTQ+ people in the monastery area and enjoyed the hearty Bohemian cuisine. It is not for nothing that it is particularly famous!

As I fall asleep, I think about what awaits me in the coming days. Great hope feels different.


Sonntag, 5. Februar 2023

  Der Vormittag steht uns zur freien Verfügung und wir nützen ihn natürlich, um ein bisschen von der Stadt zu sehen. Gott sei Dank kennt sich Martin hier recht gut aus, und unser Hotel-Standort erweist sich wieder mal als perfekt. Wir gehen ca. 10 Minuten zum Veitsdom, der uns in seiner Majestät sehr beeindruckt, sehen dahinter auch die Georgs-Kirche aus dem 10. Jahrhundert und das „Goldene Gässchen“ mit all den historischen kleinen Häuschen. In einem davon hat auch Kafka gewohnt. Auf dem Spaziergang vom Hradschin hinunter zur Kleinseite und zur Karlsbrücke werden wir mit fotografieren nicht fertig, so wunderschön empfinden wir diese Stadt.

Um 14 Uhr sind wir mit Adela und Peter Muchova vor der Salvatorkirche der Hochschulgemeinde Prag verabredet, die sich direkt gegenüber der Karlsbrücke befindet. Wir sind eingeladen zum Gottesdienst mit Prof. Tomas Halik, der uns am Beginn eigens begrüßt (auf den für uns reservierten Plätzen). Er liest dann auch speziell für uns das Evangelium auch auf Deutsch vor und fasst seine tschechische Predigt für uns auf Deutsch noch einmal zusammen: „Ihr seid das Salz der Erde!“

Danach setzen wir uns mit Prof. Halik und Adela und Peter Muchova in der Krypta der Kirche zusammen, überreichen unsere Gastgeschenke (Speck aus Triol, Mozartkugeln aus Salzburg, Bücher der Kirchenvolks-Bewegung, Kulis mit der Aufschrift „Gleichberechtigung in der Kirche“, Feuerzeuge mit „Gebt der Kirche Feuer!“ usw.). Prof. Halik lächelt und meint, das wäre ja wie Weihnachten. Wir reden über unsere Erwartungen an diese Synodalversammlung, und Prof. Halik meint, dass zu viele unterschiedliche Kirchenverständnisse „am Tisch“ wären und dass es mehr als diese paar Tage brauchen werde, um damit zu einem guten Ergebnis für alle zu kommen. Wie Recht er doch hat! Wir verabschieden uns sehr herzlich und freuen uns sehr, dass dieses Treffen möglich war.

Zurück im Hotel begrüßen wir freudig Colm Holmes, den Vorsitzenden von We are Church-International, der aus Irland gekommen ist. Auch er mit schwerem Gepäck, wie sich noch zeigen wird…. Auch Rasto Kocan und Antonin Cech aus Bratislava (beide von OK 21 und ICRN) sind nun angekommen und werden uns bei unseren Demos und im Hotel Pyramida, wo die Versammlung stattfindet, unterstützen.

Gegen 18 Uhr bewegen wir uns zur Prämonstratenserkirche des Klosters Strahov (unser Hotel ist quasi Tür an Tür). Hierher kommen um 19 Uhr die Delegierten der Kontinentalversammlung. Wir haben unsere große Fahne aufgerollt und verteilen unsere Postkarten mit den Zitaten der Päpste. Auch die Rainbow-Leute haben ein Banner und sie verteilen Schokolade. Beides – Schokolade und Postkarten – werden von manche gerne und sehr freundlich angenommen, manche allerdings reagieren indigniert und einige auch sehr arrogant und abweisend.

Der Gottesdienst selber stimmt mich sehr eigenartig. Schon der von triumphaler Orgelmusik begleitete feierlich Einzug der Bischöfe (alle mit Hüten und langen Kleidern) und das aufliegende Textheft mit lateinischen Gebeten und gregorianischer Musik bewirken, dass ich mich hier nicht wirklich daheim fühle. Auch die Sitzordnung: alle Kleriker in den weißen Gewändern um den Altar – und wir reden hier von beinahe 100 - , alle „normalen Gläubigen“ dahinter, erzeugt bestimmte Erwartungen, und ich werde nicht enttäuscht ☹! Die Predigt in Deutsch ist zwar verständlich, aber nicht wirklich beeindruckend. Unter diesen Voraussetzungen ist es nicht einfach, sich auf die besondere Gegenwart Jesu zu konzentrieren. Umso überzeugten bin ich wieder, dass Jesus mit uns auf dem Weg ist und uns ständig begleitet. Wie es ihm mit dieser Form der Verherrlichung geht, die ja vermutlich auch gut gemeint ist und nicht nur den eigenen Bedürfnissen der Kleriker entgegenkommt, weiß ich natürlich nicht. Sie entspricht nicht wirklich dem, was er uns gelehrt hat.

Wir haben dann mit unseren slowakischen Freunden und den LGBTQ+Leuten gleich im Klosterareal zu Abend gegessen und die deftige böhmische Küche genossen. Sie ist nicht umsonst besonders berühmt!

Beim Einschlafen denke ich darüber nach, was mich wohl in den kommenden Tagen erwartet. Große Hoffnung fühlt sich anders an.


 

Arrival and first meetings - 4 February 2023

marthaheizer400x392By Dr Martha Heizer, Wir sind Kirche-Österreich

(This is a machine translation of the German, which you will find below)

Quite early I set off from Innsbruck to Prague – with heavy luggage: In my suitcase are posters and 500 postcards with quotes from John XXIII and Francis I.

martha maries20230204In Linz I meet Marlies Prinz. I am very pleased that she is going with me to the Continental Assembly. She has recently been co-opted into our leadership team and we have time to talk a bit about each other.

We arrive at three-quarters of four and are in a hurry. Here we meet Martin Schockenhoff from WsK-Germany, who has travelled from Stuttgart. Prague welcomes us radiantly, the city lives up to its reputation as "Golden Prague". However, it is quite cold. This cold will accompany us all week...

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 We want to meet our friends from Rainbow Catholics Europe – but they close their meeting at five. So quickly to the hotel, where Christian Weisner is already waiting for us. Thank goodness the LGBTQ+ people gather very close to the hotel, so we can find them right away. Nice to see many old acquaintances and to discover some new faces! Miroslav Matavkà, who had made a very clear statement in our press conference before the meeting, chaired this meeting together with the queer theologian Susanne Birke from Switzerland (she works for the diocese of Basel).  "We want acceptance. Open arms. God created us the way we are. We also don't want to be tolerated – we are a gift to the Church, with all our charisms and talents," says Chris from Malta.

After a final devotional, there is a small tour through the "Lesser Town" of Prague and a good dinner in the restaurant "St. Martin", which was recommended by one of the Rainbow Catholics. The best duck of my life!!

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Samstag, 4. Februar 2023

Ziemlich früh mache ich mich von Innsbruck auf den Weg nach Prag – mit schwerem Gepäck: Im Koffer sind Plakate und 500 Postkarten mit Zitaten von Johannes XXIII und Franziskus I.

In Linz treffe ich Marlies Prinz. Ich freue mich sehr, dass sie mit mir zur Kontinentalversammlung fährt. Sie ist vor kurzem in unser Leitungsteam kooptiert worden und wir haben Zeit, uns ein bisschen voneinander zu erzählen.

Wir kommen um dreiviertel vier an und haben es eilig. Hier treffen wir auf Martin Schockenhoff von WsK-Deutschland, der aus Stuttgart angereist ist. Prag empfängt uns strahlend, die Stadt wird ihrem Ruf als „Goldenes Prag“ durchaus gerecht. Allerdings ist es ziemlich kalt. Diese Kälte wird uns die ganze Woche begleiten…

Wir wollen unsere Freund*innen von den Rainbow Catholics Europe treffen – aber sie schließen ihre Versammlung um fünf. Also schnell ins Hotel, wo Christian Weisner schon auf uns wartet. Gott sei Dank versammeln sich die LGBTQ+ Leute ganz in der Nähe des Hotels, sodass wir sie auch gleich finden. Schön, viele alte Bekannte zu sehen und einige neue Gesichter zu entdecken! Miroslav Matavkà, der in unserer Pressekonferenz im Vorfeld der Versammlung ein sehr klares Statement abgegeben hatte, leitete zusammen mit der queeren Theologin Susanne Birke aus der Schweiz (sie arbeitet für das Bistum Basel) dieses Treffen. «Wir wünschen uns Akzeptanz. Offene Arme. Gott hat uns so geschaffen, wie wir sind. Wir möchten auch nicht einfach geduldet sein – wir sind Geschenk für die Kirche, mit all unseren Charismen und Talenten“, sagt Chris aus Malta.

Nach einer abschließenden Andacht ist noch ein kleiner Rundgang durch die „Kleinseite“ Prags drin und ein gutes Abendessen im Restaurant „St. Martin“, das uns einer der Rainbow Catholics empfohlen hat. Die beste Ente meines Lebens!!